Patientenbefragung Hysterektomie – Was gibt es Neues?
Der G-BA hat in seiner Sitzung vom 16. Januar zum Abschlussbericht des IQTIG (Bericht IQTIG vom 15.05.2024) beraten und der Veröffentlichung zugestimmt.
Den ganzen IQTIG-Bericht zur Patientenbefragung Hysterektomie finden Sie auf den Seiten des G-BA im Beschluss oder wenn Sie diesem Link folgen:
16.01.2025_DeQS-RL Freigabe-Veroeffentlichung-IQTIG-Bericht Patientenbefragung-Hysterektomie
Die wesentlichen Punkte aus den Empfehlungen des IQTIG für Sie zusammengefasst
- Drei Qualitätsaspekte werden im Fragebogen adressiert
- Information und Aufklärung
- Interaktion und Kommunikation
- Gemeinsame Entscheidungsfindung
- Diese Qualitätsaspekte werden aus 13 Qualitätsmerkmalen zur Indikationsstellung von Hysterektomien, die aufgrund einer benignen Erkrankung durchgeführt werden, betrachtet.
- Vier Qualitätsindikatoren wurden aus den Fragebogenitems entwickelt
- Besprechung der patientenrelevanten Informationen
- Befähigung der Patientinnen zur Entscheidungsfindung
- Patientenzentrierte Kommunikation
- Berücksichtigung von Präferenzen der Patientinnen
Wie auch bei der bekannten Patientenbefragung zum Modul PCI sollen die Patientinnen zeitnah nach der Entlassung befragt werden, das bedeutet spätestens 12 Wochen nach der Behandlung.
Daten/Datenlieferung/Datenfluss
Die benötigten Daten vom Leistungserbringer, in diesem Fall des Krankenhauses, sind natürlich in erster Linie die Adressdaten, die mit notwendigen behandlungsspezifischen Informationen ergänzt werden. Eine Datenlieferung wird auch hier monatlich empfohlen, um den Abstand zwischen Behandlung und Befragung, der für ein verwertbares Ergebnis notwendig ist, realisieren zu können. Der Datenfluss und die Stichprobenziehung sind ebenfalls mit dem bekannten Verfahren zur Patientenbefragung im Modul PCI vergleichbar.
Neu ist, dass die Beantwortung der Fragen des Bogens durch die Patientinnen auch online möglich sein soll. Die Möglichkeit, den Papierfragebogen auszufüllen und postalisch zurückzusenden, bleibt erhalten.
Welche Patientinnen sollen zukünftig befragt werden?
Es sollen Patientinnen befragt werden, die eine benigne Diagnose als Hauptdiagnose aus den ICD-Gruppen
- D25.- (Leiomyom des Uterus) oder
- D26.- (Sonstige gutartige Neubildungen des Uterus) oder
- N80.- (Endometriose) oder
- N81.- (Genitalprolaps bei der Frau) oder
- N85.- (Sonstige nichtentzündliche Krankheiten des Uterus, ausgenommen der Zervix) oder
- N86.- (Erosion und Ektropium der Cervix uteri) oder
- N92.- (Zu starke, zu häufige oder unregelmäßige Menstruation) oder
- N93.- (Sonstige abnorme Uterus- oder Vaginalblutung) oder
- N94.- (Schmerz und andere Zustände im Zusammenhang mit den weiblichen Genitalorganen und dem Menstruationszyklus) oder
- N95.- (Klimakterische Störungen oder
- R10.- Bauch- und Beckenschmerzen
aufweisen in Verbindung mit einer OPS aus den Gruppen
- 5-682 (Subtotale Uterusextirpation) oder
- 5-683 (Uterusextirpation (Hysterektomie)).
Bösartige Erkrankungen als Haupt- oder Nebendiagnose und weitere definierte Diagnosen, unter anderem O-Diagnosen aus dem Kapitel Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, führen zum Ausschluss aus der Befragung.
Aufgrund dieser Bedingungen im QS-Filter ist davon auszugehen, dass für die Patientenbefragung ein eigenes QS-Modul mit separater Auslösung eingeführt wird und sicher auch eine eigene Zeile in der DeQS-Sollstatistik.
Wie viele Fragen wird der Bogen enthalten?
Der Fragebogen ist mit 30 Einzelfragen konzipiert und hat einen Umfang von 10 Seiten.
Wann soll das Verfahren Patientenbefragung Hysterektomie an den Start gehen?
Zum Start des Verfahrens hat der hier zugrunde liegende Abschlussbericht des IQTIG keine Angaben gemacht. Laut Beschluss des G-BA vom 19.12.2024 für die Priorisierung von Aufgaben für das IQTIG sollte die Beauftragung für die Spezifikationsentwicklung bis Ende März 2025 erfolgen, so dass für 2026 mit der Vorlage einer Spezifikation zu rechnen sein wird.
Soll das Verfahren weiterentwickelt werden?
Ja, die Empfehlungen des IQTIG sind auf Weiterentwicklung des Verfahrens ausgerichtet, die sich einerseits auf die Ausdehnung in den ambulanten Sektor und anderseits auf die Ausdehnung der Befragung auf den gesamten Versorgungsprozess beziehen. Dazu wurde auch angeregt , die Entwicklung von sozialdatenbasierten Qualitätsindikatoren zu betrachten.