Der hebammengeleitete Kreißsaal (HKS) – Interprofessionelles Konzept für die natürliche Geburt
Der HKS gewinnt immer mehr an Bedeutung zur Ergänzung des geburtshilflichen Angebots in der Klinik. Im HKS ist eine ganzheitliche, individuelle Betreuung der werdenden Mutter möglich, gleichzeitig wird der natürliche Geburtsprozess gefördert, die Geburt soll möglichst selbstbestimmt erfolgen. Außerdem fördert die Geburt im HKS eine positive Geburtserfahrung, da auf die Bedürfnisse von Mutter und Kind optimal eingegangen werden kann, was wiederum zur Steigerung der Patientenzufriedenheit und Gewährleistung der Patientensicherheit beiträgt.
Daher ist die Implementierung eines HKS in vielen Häusern ein relevantes Thema – insbesondere, da ein solches Projekt mit Ländermitteln gefördert werden kann.
Die Patientin hat alle Vorteile einer natürlichen Geburt, ohne auf die Infrastruktur der Klinik zu verzichten. Medizinische Maßnahmen können jederzeit ergriffen werden, sobald diese indiziert sind.
Zertifizierung von HKS – Wichtiger Schritt in Richtung Qualität und Sicherheit
Die Zertifizierung eines HKS stellt sicher, dass bestimmte Qualitätsstandards erfüllt werden, um die bestmögliche Betreuung von Mutter und Kind zu gewährleisten. Gleichzeitig trägt dies dazu bei, diesen Bereich in der Geburtshilfe weiter zu professionalisieren.
Der Deutsche Hebammenverband (DHV) hat einen definierten Kriterienkatalog entwickelt, um sicherzustellen, dass werdende Mütter im HKS eine qualitativ hochwertige, selbstbestimmte und sichere Geburtserfahrung erleben. Auf Basis dieses Kriterienkatalogs und den Merkmalen einer klinischen Risikoauditierung kann der HKS zertifiziert werden.
Was ist im Kriterienkatalog des DHV enthalten?
Er beinhaltet eine Sammlung von Qualitätsstandards und Anforderungen, zum Beispiel bzgl. Qualifikation und Fachkompetenz der Hebammen und zur Ausstattung der Geburtsräume. Gleichzeitig sind Aspekte wie das Notfallmanagement abgedeckt, um im Fall von Komplikationen schnell handlungsfähig zu sein. Ein weiteres Kriterium ist die Einbindung des HKS in ein Dokumentationssystem als Teil des Qualitätsmanagements. Kontinuierliche Weiterentwicklung durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen des Personals sind eine weitere Säule des Konzepts. Getriggert durch das Feedback der Patientinnen, sollen interne Ablauftrainings die Handlungskette in möglichen Notfallsituationen optimieren (Strukturanforderungen des DHV).
Digitale Umsetzung des HKS-Konzeptes
Der Dokumentationsaufwand in einem HKS ist beträchtlich, wie sich an den verschiedenen Aspekten des DHV-Kriterienkatalogs schon zeigt. Mit einem digitalen Dokumentationssystem lassen sich jedoch relevante Kriterien komfortabel und ohne Mehraufwand erfassen. Auch zusätzliche Auswertungs- und Analysemöglichkeiten wie beispielsweise Exporte oder fallübergreifende Auswertungen sind in der elektronischen Erfassung möglich.
In Zusammenarbeit mit dem DHV konnte Saatmann diese relevanten Anforderungen herausarbeiten und sie in unserer Software GeDoWin Geburt im Zusatzmodul für den hebammengeleiteten Kreißsaal (HKS) vollumfänglich abbilden. Das Modul wird selbstverständlich fortlaufend an die aktuelle Beschlusslage des G-BA angepasst.
Auf dem Saatmann QS Forum Kongress 2024 wurde das Thema inhaltlich aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet – inklusive fundierter Einblicke in die konkret in der Praxis erfahrbaren Verbesserungen seit der Einführung des HKS und der elektronischen Dokumentation im HKS mit GeDoWin Geburt.
Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Saatmann die Umsetzung angegangen ist?
GeDoWin Geburt – Zusatzmodul HKS